Die Zeit rennt. Nicht nur zu Hause, sondern auch hier. Jetzt sind doch wirklich schon zwei Wochen seit unserer Ankunft am P.D. Patel Ayurveda Hospital in Nadiad vergangen. Nein, ich sollte es anders, mehr positiv ausdrücken: Wir haben noch genau zwei Wochen vor uns.
Diesmal zeigen sich bereits nach zwei Wochen die ersten Anzeichen der heilenden Wirkung von Ayurveda. Ich erlebe gerade, wie ich wieder in diesen Zustand von unbeschreibbarer Ausgeglichenheit und innerer Ruhe komme. Der übliche Stress mit meinem Blutzucker ist verschwunden. Die gegenwärtig fast dauerhafte Stabilität in meinem Blutzuckerverlauf trägt ebenfalls zum Verschwinden des Stresses bei. Die eigentliche Ursache liegt aber noch viel tiefer.
Die Abwesenheit meiner dauerhaften inneren Anspannung hatte ich bei meinem letzten Besuch im letzten Jahr erst nach vier Wochen erleben können. Offenbar schlägt die Behandlung dieses Mal schneller an. Beim Panchakarma ist laut ayurvedischer Vorstellung nach der Gabe von Ghee und der Ausleitung via Virechana mein Hauptproblem Vata beruhigt. Die Besänftigung aller Doshas ist die Voraussetzung dafür, dass die Selbstheilung des Körpers mit Unterstützng ayurvedischer Verfahren einsetzen kann.
Dazu bekomme ich sogenannte Rasayanas verabreicht. Diese immunmodulatorischen Verfahren und Medikamente des Ayurveda stärken meinen Organismus auf eine Weise, die mich erneut nur zum Staunen bringen. Naturwissenschaftlich erklären kann ich diesen Sachverhalt nicht. Tatsache ist, dass es wirkt.
Zu einigen dieser Verfahren gehören die letzten Jahr beschriebenen Nasya, Masha Pinda und die täglichen Ölmassagen. Auch bekomme ich wieder täglich einen Basti verabreicht, der ebenfalls Vata beruhigen soll.
Darüber hinaus erhalte ich ein neues pflanzliches Medikament, welches sich positiv auf meine diabetische Polyneuropathie auswirkt. Die üblichen kleineren Missempfindungen in meinen Beinen sind nahezu verschwunden. Ein weiteres naturheilkundliches Verfahren mit heißer Heilerde und Wasserdampf behandelt einen bereits langanhaltenden Schmerz in meinem linken Schultergelenk.
Zu meiner größten Freude nehmen beim Gehen meine Schmerzen wieder ab. Nicht nur rein subjektiv ist die Schmerzbelastung geringer geworden. Auch ein gestriger Wegstreckentest zeigte, dass mein Schmerzempfinden nach 600m einsetzt und nach 800m seinen Höhepunkt erreicht. Bereits nach 1000m klingen die Schmerzen in der Wade langsam ab. Nach 1200m sind die Schmerzen bereits deutlich geringer als beim letzten Test in Leipzig. Nach 1500m kann ich de facto ohne Schmerzen gehen.
Das alles deutet darauf hin, dass meine ursprüngliche Idee, die Kollateralen um die verschlossene linke Beinarterien auszubauen, so funktioniert. Ich bin gespannt, wie sich mein Gehen in den kommenden zwei Wochen entwickeln wird. Für die Zeit nach meiner Rückkehr in Leipzig habe ich bereits einen Termin beim Gefäßultraschall im Universitätsklinikum. Diesen objektivierbaren Wert werde ich dann hier bekannt geben.
Auch sind der Burnout und die depressiven Symptome bei Carsten sehr deutlich auf dem Rückzug. Sein jetziger Zustand ist nicht zu vergleichen mit dem Zustand zum Zeitpunkt unserer Ankunft. Ich erkenne meinen alten Freund endlich wieder. Ich bin gespannt, wieviel weitere Lebensenergie in den nächsten zwei Wochen noch in ihn zurückkehren wird.
Ich möchte an dieser Stelle mich ganz, ganz herzlich bei den Unterstützern meiner Spendenaktion bedanken. Bis zum 20. März 2019 werde ich mein Panchakarma in Nadiad noch fortsetzten. Solange möchte ich auch meine Spendenaktion noch aufrechterhalten und freue mich über eure weitere Unterstützung.
5 Kommentare zu „Bergfest beim Panchakarma“
Hallo Peter,
ich lese immer wieder gern deine Berichte – okay, die Medizinschen Details überfliege ich. Ich staune immer wieder, was es so für Methoden gibt.
Es war auch schön, etwas über Carsten zu erfahren, vor allem die Nachricht, dass ihm der Aufenthalt gut tut. Ich bin schon gespannt, wie er von der Reise erzählt.
Alles Gute euch Zwei aus Leipzig
Liebe Katja,
oh ja Carsten ist wirklich fast wieder der Alte. Ayurveda wirkt einfach. Wahrscheinlich gibt es jetzt einen weiteren Ayurveda-Jünger. Er möchte auf jeden Fall nochmal hierher.
Viele Grüße aus Nadiad,
Peter
Hallo Peter,
das klingt alles sehr gut und ich wünsche Dir, dass es in der zweiten Hälfte noch weitere positive Aha- Effekte geben wird! Für mich faszinierend, wie individuell die Pancha Karma Behandlung durchgeführt wird. Besonders die Unterschiede zum vergangenen Jahr, ausgehend von den verbesserten Werten eines fleißigen Ayurveda- Anwenders im Alltag!
Danke für die interessanten Informationen, die in keinem Buch stehen! Es ist immer spannend zu lesen!
Herzliche Grüße aus der frühlingshaften Oberlausitz!
Nora
Liebe Nora,
ja es stimmt. Die individuelle Medikation ist zum Teil sehr verschieden. Oft handelt es sich jedoch um die gleiche pflanzliche Substanz. Mein Freund Carsten bekam anfänglich Brahmi als Ghee verabreicht, ich erhalte Brahmi gegenwärtig als Nasya. Ashwagandha, das ayurvedische Tonikum zur Regeneration bekommt Carsten als Pulver, welches er in warme Milch einrühren muss. Ich erhalte es wieder als nicht wirklich angenehme Wärmebehandlung auf die Haut aufgetragen. Ich habe den Eindruck, dass aufgrund meines Diabetes die Methoden bei mir etwas vorsichtiger angewandt werden.
Viele Grüße zurück aus dem sommerlichen Nadiad,
Peter
Hallo Peter,
habe 2008 bei Dr. Gupta ein Praktikum gemacht und werde jetzt selbst eine 5 wöchige Pancakarma Kur in Nadiad machen ( Mitte Dez. )
Ich lese Deinen Blog um mich darauf einzustimmen…….
Anita