Ein unglaublich schönes Wochenende neigt sich seinem Ende. Gemeinsam mit meinen Freunden Jens und Uwe fuhr ich vergangenen Freitag Abend ins Herz des Erzgebirges nach Annaberg-Buchholz. Der lang geplante Skiausflug stand bei mir anfänglich auf der Kippe. Es ist Prüfungszeit und ich muss lernen. Die Entscheidung für das Erzgebirge war im Nachhinein jedoch die Richtige.
Gestern schnappten wir uns dann unsere Skiausrüstung und fuhren mit dem Auto nach Cranzahl. Dort stiegen wir in die Fichtelbergbahn, angetrieben von einer nostalgischen Dampflok aus der Baureihe 99. Durch eine malerische Landschaft im tiefverscheiten Ergebirge fuhr der Zug gemächlich bis nach O-Thal.
In Oberwiesenthal angekommen ging es weiter bergauf bis zum Startpunkt der Loipe 1. Auf dem zuweilen steilen Weg dorthin machte sich der Gefäßverschluss im linken Oberschenkel bemerkbar. Ich musste des Öfteren Pausen einlegen, um den heftigen Schmerz in der linken Wade abklingen zu lassen. Beim Erreichen des Startpunktes breitete sich in mir wieder die Skepsis aus, ob meine Beine die andere Belastung des Skifahrens aushalten werden. Eine Langlauftour im Gebirge ist doch ein deutlicher Unterschied zum kilometerlangen Wandern in der Leipziger Tieflandsbucht.
Jedenfalls war ich mit meinem Blutzuckermanagement auf die Tour vorbereitet. Ich hatte die Basalrate an der Insulinpumpe eine Stunde zuvor auf 50 Prozent gesetzt. Proviant hatte ich genügend eingepackt. Der Blutzucker befand sich stabil im oberen Normalbereich.
Der Schmerz in der linken Wade war nach kurzer Pause am Startpunkt wieder im erträglichen Bereich angekommen. Auf der Loipe kam ich recht gut vorwärts. Jedoch musste ich mich auf die ungewohnte Belastung des Langlaufs einstellen. Nicht die muskuläre Belastung sondern die Sauerstoffschuld in der Wade war der geschwindigkeitsbestimmende Faktor. Wie erwartet, kam ich deutlich langsamer als meine Freunde voran. Insbesondere bei den Steigungen bremste mich der Schmerz in der linken Wade. Meine Freunde nahmen es gelassen und warteten.
Dennoch verlief die Tour viel besser als ich erwartet hatte. Der Blutzucker bewegte sich im Normalbereich. Meine Befürchtung, dass meine Beine nicht mitspielen werden, hatte sich so nicht bewahrheitet. Zudem war die Umgebung einfach traumhaft. Im Schneegestöber vorbei an verschneiten Rasthütten ging es wieder zurück nach Cranzahl. Bergauf war ich der Letzte. Bergab trafen wir uns nicht selten im Waagerechten nach rasanter Abfahrt.
Nach etwa 5 Stunden und 14 Kilometern konnte ich jedoch nicht mehr. Der Schmerz in der linken Wade klang nicht mehr ab. Jens überredete mich schließlich den letzten Kilometer doch zu Fuß zu gehen. Ich nutzte die Gelegenheit, ein paar Impessionen der tiefstehenden Sonne auf die verschneite Landschaft einzufangen.
3 Kommentare zu „Skilanglauf mit Gefäßverschluss“
Sehr schön.
Toll, dass du dir das Wochenende gegönnt hast 🙂
Und nun viel Spaß beim Lernen!!!
Mancher Spaß ist doch relativ…