Ratlosigkeit und ein Bild der Hoffnung

Ich stehe zur Zeit dermaßen unter Strom, dass schon eine Kleinigkeit ausreicht, um einen unkontrollier­baren Gefühlsausbruch bei mir auszulösen. Davon habe ich heute meiner Therapeutin berichtet. Ich erklärte ihr, dass ich erneut ernsthafte Probleme habe, schmerz­frei längere Wegstrecken zu Fuß zurück­zulegen. Ich schilderte ihr meine Angst, dass sich die Ober­schenkel­­arterien bis zur geplanten Reise wieder voll­ständig verschließen könnten. Ebenfalls verdeutlichte ich ihr meine Sorge, dass sich diese Gefäß­verschlüsse an anderer Stelle im Körper weiter ver­selbständigen.

Sie versuchte mich zu beruhigen und wies mich darauf hin, dass ich im Moment alles nur Erdenkliche getan habe, das Voran­schreiten der pAVK zu minimieren. Durch Cortisol­­ausschüttung befeuert womöglich die Angst vor einer Verschlimmerung die Progressions­rate selbst. Ich sollte versuchen, die Zeit bis zum Beginn der Reise positiv und bejahend mit mir umzugehen. Nach einigen Über­legungen brachte sie mich auf ein gedankliches Bild, welches meinem Wunsch nach Heilung am ehesten entsprechen würde. Ich skizzierte ihr ein Bild von einer Gebirgs­straße, welche durch einen Stein­schlag unpassierbar wurde. Um die Straße wieder passier­bar zu machen, arbeiten rund um die Uhr eine Vielzahl von Arbeitskräften mit großem und kleinem Gerät. Ein unüber­hörbares Stimmen­gewirr aus Zustands­beschreibungen und Anweisungen liegt über der Straße. Nach Tagen, vielleicht Wochen des Abtransports von Geröll ergibt sich ein schmaler Weg, der später wieder zu einer Straße wird. Nach Beendigung der Arbeiten wird die Leit­planke der Straße neu errichtet. Die Sonne blinzelt durch die Wolken­decke während der Verkehr wieder die Gebirgs­straße passiert.

Dieses Gespräch und das laute Nach­denken über das Komponieren des Bildes hatten tat­sächlich eine positive Wirkung. Sie beruhigten mich etwas.

Aktuelle Beiträge

2 Kommentare zu „Ratlosigkeit und ein Bild der Hoffnung“

  1. Lieber Peter!
    Ich hoffe, deine Beine halten durch! Ich drücke dir beide Daumen und nehme eine Spitzhacke, um einen der Steine aus dem Weg zu schaffen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Loading...

 
Nach oben scrollen