ayurvedischer Mung-Dal im Alltag

Ayurveda im Alltag

Inzwischen sind drei Wochen nach meiner Rückkehr aus Indien vergangen. Ich bin wieder im Alltag mit seiner Routine angekommen. Doch genau darin lag die Schwierig­keit. Die Aufgabe, jede Mahlzeit nach Professor Guptas Liste möglichst frisch und dabei noch schmackhaft zuzubereiten, stellte mich vor ein ernsthaftes Problem.

Im Gegen­satz zu Nadiad ist es im Alltag einfach unmöglich, jede Mahlzeit frisch zuzubereiten. Darüber hinaus war für mich die Reihen­folge, wie ich die Samen von Gewürzen in Ghee aufplatzen lasse, um sie später mit weiteren Gewürzen zu einer appetitlichen Komposition von Aromen zu vereinigen, eine wirkliche Herausforderung. 

Inzwischen habe ich unter Zuhilfe­nahme mehrerer indischer und ayurvedischer Kochbücher zumindest das Würzen meines täglichen Mung Dal einiger­maßen im Griff. Nach mehreren Besuchen in asiatischen Märkten dürfte ich auch alle dafür not­wendigen Kräuter indessen zusammen haben. Mein letzter Besuch auf dem Nasch­markt in Wien zeigte mir, dass ich nun gut ausgerüstet bin. 

Mittlerweile bereite ich nicht mehr jedes Mahl frisch zu. Ich koche größere Mengen und wärme diese ganz unayurvedisch vor dem Verzehr mit der Mikro­welle auf. Der Dal bekommt kann durch das Stehen­lassen nochmals richtig durchziehen und bekommt dabei ein besseres Aroma. Nebenbei habe ich noch zufällig erfahren, dass die Verwendung von den geringen Mengen Ghee den Cholesterin­spiegel entgegen aller Lehr­buch­meinung wirksam senkt.

Nach den drei Wochen in der Heimat kann ich ohne Umschweife behaupten, dass ich mich so wohl fühle, wie seit Jahren nicht mehr. Mein Blutzuckerverlauf ist weitgehend stabil. Neben dem er­nährungs­bedingten Gewichts­verlust von mittler­weile 12 Kilogramm hat sich in mir eine Entspannt­heit und innere Ruhe ausge­breitet, die mir so noch nie begegnet war. Ich fühle mich auf eine Art geerdet, die mir in dieser Qualität bislang nicht bekannt war. Zugleich bin ich klar und sehr fokusiert auf das Thema, welche ich gerade bearbeite.

Nach der Meinung von Herrn Stapel­feldt ist mein entspannter Zustand dem Ausgleichen der Doshas durch das Panchakarma-Verfahren zu verdanken. Gerade bei Diabetes ist das physiologische Regulations­prinzip der Bewegung (Vata) immer gestört. Diese damit verbundene innere An­ge­spannt­heit und Unruhe ist defacto in mir ver­schwunden. Bei meinem Besuch im Immanuel-Krankenhaus letzte Woche meinte Herr Stapelfeld, dass dieser aus­geglichene Zustand von Dauer sein kann, wenn ich die strengen Regeln der Ernährung und der Bio­rhythmik weiterhin einhalte. Er war jedenfalls sehr vom Erfolg der ayurvedischen Behandlung in Indien beeindruckt und freute sich sehr. Er wird die Ergebnisse als Einzel­fall­studie in einem wissen­schaftlichen Journal publizieren. Genaueres werde ich hier auf dem Blog schreiben. 

An dieser Stelle mochte ich die Gelegen­heit nutzen, noch einmal genauer heraus­zu­stellen, was mit meinen Beinen passiert ist. Aller Wahr­schein­lich­keit bin ich von der periphären arteriellen Verschluss­krankheit (pAVK) durch Ayurveda geheilt worden. Ich werde somit wahrscheinlich keine weiteren Gefäß­­ver­­schlüsse erleiden. Der vorhandene Gefäßverschluss im linken Oberschenkel wird durch die ayurvedischen Medikamente nicht aufgelöst werden. Solange kein Blut­fluss durch das Gefäß stattf­indet, können die ayurvedischen Medikamente das Gefäß nicht sanieren. Sie beseitigen allerdings die verbliebenen Plaques im Gefäß­system. Ich muss mich innerhalb des nächsten halben Jahres entscheiden, ob ich nochmals eine OP mit einer Auf­fräsung der linken Ober­schenkel­aterien machen lasse möchte. Ich muss mich entscheiden, ob ich stattdessen mit dem nach wie vor intensiven anfäng­lichen Schmerzen bei längeren Geh­strecken leben kann und darauf hoffe, dass mein Körper die kollateralen Gefäße weiter ausbaut. Ich habe jedenfalls noch etwas Zeit…

Auf jeden Fall freue ich mich, dich auf der kleineren Feier am 9. Juni sehen zu können. 

Peter

Peter auf der Neuseenmühle

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2 Kommentare zu „Ayurveda im Alltag“

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