Abschied Nadiad 2019

Machs gut Nadiad!

Wenn mich vor zwei Jahren jemand gefragt hätte, was ich mir unter Ayurveda vorstelle, hätte ich wahr­schein­lich geantwortet, dass es Well­ness für gut Betuchte sei. Aller­dings stellt jenes Well­ness nur einen winzig kleinen Bruch­teil des uralten weit um­fas­sen­den Medizin­systems dar. Ich hätte mir vor zwei Jahren nie träumen lassen, dass ich mit einer be­son­deren Er­nährung, bei der es keinen Mangel oder Hunger gibt, meine in­su­lin­ver­ur­sachte Körper­masse und die damit ein­her­gehen­den ent­zünd­lichen Reaktionen so rasant verlieren werde. Jetzt wiege ich 78kg. Ich hätte ebenfalls nie gedacht, dass es im Ayurveda so effiziente Therapien gibt, dia­be­tische Spät­folgen wie die periphere arterielle Ver­schluss­krank­heit (pAVK) auf­zu­halten. Heute weiß ich, dass die tradi­tionelle indische Medizin wahr­schein­lich den Schlüssel für die Be­hand­lung einer Viel­zahl chronischer Er­krankungen in sich trägt.

Auch wenn ich meinem Ziel, den Schmerz in meinen Beinen nach einer längeren Weg­strecke gänz­lich los­zu­werden, nicht ganz erreicht habe, bin ich ein gutes Stück weiter­ge­kommen. Von den ursprünglich 100m maximaler Weg­strecke vor meinem ersten Aufent­halt am P.D. Patel Ayur­veda Hospital konnte ich im letzten Jahr er­heb­liche Ver­bes­serungen erleben. Bei einer Geh­strecke von 800 bis 1200m musste ich dennoch weiterhin mit Schmerzen in meiner linken Wade kämpfen. Nach meinem zweiten Aufent­halt jetzt kann ich es nur wieder­holen: Ayurveda wirkt, wenn auch lang­sam. Noch immer habe ich die schmerz­be­dingten Limitierungen nach 800m Geh­strecke. Allerdings ver­schwinden sie jetzt bereits nach etwa 950m und der intensive Schmerz fällt geringer aus. Das ist nach vier Wochen Pancha­karma-Behandlung eine Ver­bes­serung um mehr als 50 Prozent. Damit habe ich meinen Wunsch, die kollateralen Arterien um den vor­handenen Gefäß­ver­schluss aus­zu­bauen, doch erreicht. Mit Ayurveda.

Aus diesem Grund möchte ich mich bei allen, die mich mit ihrer finanziellen und ideellen Hilfe unter­stützt haben in aller Form bedanken. Ohne euch hätte ich es nicht geschafft. Auch wenn es dieses Jahr nicht ganz gereicht hat und inhaltlich es viel­leicht nicht viel Neues gab, weiß ich den­noch, dass ich genauso weiter­machen werde. Ich habe einen Weg gefunden, die Folgen meiner chronischen Grund­er­kran­kung im Schach zu halten und ich wünsche mir, dass ich mit meinem Blog den viel­leicht einen oder anderen damit erreichen kann.

Heute ist Abreisetag. Carsten und ich werden die Gespräche mit den vielen inter­na­tio­nalen Patienten und die teil­weise eben doch sehr wohl­tuenden Be­hand­lungen vermissen. Mit uns beiden gehts bergauf. Und wir werden wieder­kommen. Machs gut Nadiad!

Nadiad, Gujarat

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4 Kommentare zu „Machs gut Nadiad!“

  1. Hallo Peter,

    Euch beiden einen guten Rückflug und behutsames Eintauchen in die Verpflichtungen der Heimat! Ich habe gestern meine Spende überwiesen und hoffe, dass alles ankommt.

    Herzliche Grüße

  2. Lieber Peter,
    Komm gut wieder an! Es ist schön zu sehen, dass es dir besser geht! Siehst du wieder 10 Jahre jünger aus wie letztes Mal?

    Liebe Grüße

    1. Servus Basti,
      leider hatte ich dieses Mal nicht so viele Kontakte mit deinem Namensvetter. Deswegen sind es diesmal nur fünf Jahre geworden. ?
      Bin gut angekommen. Nur der Jetlag arbeitet noch etwas in mir.
      Danke und bis bald,

      Peter

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